„Hausärzte und Fachärzte stürzen sich ins Chaos“ titelte die FAZ am 13.11.2013. Was ist passiert? Auf der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ging es letzte Woche um die Trennung in einen hausärztlichen und einen fachärztlichen Teil durch einen handstreichartigen Coup der KBV-Vize Frau Feldmann. Dies wurde zwar in letzter Minute mehrheitlich verhindert, aber Machtfragen und Abgrenzungen dominieren die KBV-interne Diskussion weiter.
Es war immer die Stärke der Ärzteschaft, dass sie geschlossen auftrat und für die Interessen der Niedergelassenen als Ganzes gestritten und gekämpft hat. Dies war das Bollwerk, das über Jahrzehnte den Interessen der Krankenkassen, der Pharmaindustrie und sonstiger Einflussgruppen trotzte. Und nun: ohne Auftrag der Niedergelassenen, ohne Auftrag der Basis wird dies Partikularinteressen geopfert. Und die Politik freut sich darüber. Prompt wird in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD vereinbart, dass in den Vertreterversammlungen über hausärztliche Belange die Hausärzte und über fachärztliche Belange die Fachärzte entscheiden sollen. Was sind denn wirklich reine Belange der einzelnen Fachgruppen? Dies wird Stillstand bei wichtigen Entscheidungen bedeuten. Die Politik verfolgt damit das immer gleiche Ziel: divide et impera nach dem Motto, „lass die sich zerfleischen, dann können wir in Ruhe die Rahmenbedingungen so ändern, wie es uns gefällt“.
Kennen wir die Pläne in den Schubladen? Wer sagt denn, dass dies nicht Vorboten eines Umbaus der Versorgungslandschaft sind. Wer sagt denn, dass die Trennung nicht weiter geht und die Facharztverbände im nächsten Schritt gegeneinander aufgehetzt werden?
Liebe Kolleginnen und Kollegen: das darf nicht sein. Wir müssen den Machtspielen der auf Trennung ärztlicher Interessen ausgerichteten Parteien und Verbände Einhalt gebieten. Wir fordern Politik, KV-Vorstände und Mitglieder der Vertreterversammlungen auf, die gesamtärztlichen Interessen zu wahren und einer Trennung eine klare Absage zu erteilen. Keine rückwärtsgewandte Politik mehr!
Die Fraktion KVneu (bestehend aus ägnw- und Hartmannbundmitgliedern) in der Vertreterversammlung der KVN wird einen entsprechenden Antrag einbringen.
Unterstützen Sie unsere Vertreter durch Ihr Votum:
Herzliche Grüße
Ihre Interessenvertretung für haus- und fachärztliche Belange – Ihre ägnw